Festzentrum | Donnerstag, 23. Mai 2024
Kurgarten, Rainerstraße
Eintritt frei, keine Platzreservierung notwendig.
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Das Literaturfest Salzburg nutzt Bühnen in der ganzen Stadt – seit 2022 gibt es auch eine eigene Literaturfest-Bühne, den Literaturwürfel im Festzentrum im Kurgarten.
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14:30 – Frieda Paris liest aus Nachwasser
Musik: Benjamin Lageder
Was ein Gedicht sein kann? Alles. Frieda Paris‘ Debüt „Nachwasser“ ist durchlässig, tiefschichtig, auffächernd. Hier schreibt eine Schreibende, die den Einflüsterungen ihrer Wortmütter ebenso lauscht wie denen eines Vogels, der auf ihrer Schreibschulter ein Nest gebaut hat. Der Text lässt seine Leserinnen und Leser an der Entstehung eines langen Gedichts teilhaben, nimmt sie mit an den Schneidetisch, wo alles zusammenfindet: gestrandetes Poesiegut, Tränensalz, Wörter der Kindheit – und Zettelrückseiten aus dem Nachlass der großen Wortmutter Friederike Mayröcker. Unbeirrt legt die Autorin Sätze für sich und die Lesenden auf die Kante des Tischs, hin zu einem einzigen lebenslangen Satz, in der Hoffnung, er möge – irgendwann – auf jemanden zuhalten.
> Frieda Paris liest auch am Freitag. <
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15:30 – Matthias Gruber liest aus Die Einsamkeit der ersten ihrer Art
Musik: Benjamin Lageder
Sie ist vierzehn und wäre gerne wie andere Mädchen, vor allem schön. Doch Arielle hat kaum Haare am Kopf, mit ihren Zähnen stimmt was nicht, und obwohl Sommer ist, kann sie nicht schwitzen. Die Nachmittage verbringt sie mit ihrem Vater in den Wohnungen von Verstorbenen, um diese auszuräumen und das Brauchbare vom Müll zu trennen. Während er am Abend weggeworfene Festplatten nach Kryptogeld durchsucht, wühlt sie sich auf alten Handys durch fremde Existenzen – bis sie eines Tages auf Pauline stößt und die Fotos, die sie auf dem Telefon des unbekannten Mädchens findet, ins Internet hochlädt. Die Herzen fliegen ihr zu, auch das von Erich. Aber während ihr bald alles zu viel wird, findet ihre psychisch labile Mutter Gefallen an der ungewohnten Aufmerksamkeit und will den Kanal nutzen, um ihre ganz eigenen Träume zu verwirklichen.
> Matthias Gruber liest auch am Freitag. <
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16:30 – Bertolt Brecht in Salzburg (Performance)
„Schlag keinen Nagel in die Wand“
Dass Bertolt Brecht vor 75 Jahren zeitweilig auch in Salzburg wohnhaft war, ist mittlerweile weitgehend in Vergessenheit geraten. Kaum etwas erinnert an Brechts Zeit in der Stadt, seine Bemühungen um die österreichische Staatsbürgerschaft und Mitarbeit an den Salzburger Festspielen, noch weniger an seinen unrühmlichen Abschied nach einer medialen Kampagne gegen ihn.
Schüler*innen des Gymnasiums St. Ursula wurden eingeladen, sich mit Brechts Bemühungen, in Salzburg Fuß zu fassen, auseinanderzusetzen. In der dabei entstandenen Lese-Performance konfrontieren sie Bittbriefe und amtliche Ansuchen mit Zeitungskommentaren, Brechts Texte mit ihrer eigenen literarischen Auseinandersetzung zu Themen wie Aufbrechen und Ankommen, Heimat und Fremde sowie mit dem Warten als einer Grundkonstante menschlicher Erfahrung.
Mit Schüler*innen der 6R und der 7B des Gymnasiums und ART-ORG St.Ursula Salzburg
Betreuung und Beratung: Andreas Neuhauser, Katharina Gutschi, Katharina J. Ferner, Marlen Mairhofer
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> Das Programm im Festzentrum am Freitag und Samstag. <
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Die Bücher der beteiligten Autor*innen können Sie in der Rupertus Buchhandlung abholen oder kostenlos nach Hause liefern lassen:
Frieda Paris – Nachwasser
Matthias Gruber – Die Einsamkeit der ersten ihrer Art